Im Spanienurlaub hast du die unglaublich knusprigen Kartoffelwürfel mit pikanter roter Soße sicher schonmal probiert. Sie sind der Inbegriff der spanischen Küche, denn nichts geht hier ohne viel Olivenöl und Paprikapulver. Letzteres verleiht den Gerichten ein wenig sonniges Feuer und die Farbe leicht verbrannter Touristen. Patatas Bravas sind aber keinesfalls ein Touri-Fingerfood, sondern klassische Tapas, nach denen sich die Spanier schon seit Generationen die Finger lecken.
Klassische Patatas Bravas: ohne viel Schnickschnack
Ein typischer Teller Patatas Bravas kommt ohne viel Schnickschnack auf den Tisch. Das Gericht ist schlich, rustikal und herrlich lecker. Es besteht lediglich aus knusprig frittierten, heißen Kartoffeln, die großzügig mit einer roten Soße übergossen werden. Diese besteht wider Erwarten nicht aus Tomaten. Die feurige Farbe kommt von Paprikapulver, das der Soße auch ihre milde Schärfe verleiht. Gern werden Patatas Bravas auch mit einer Kombination aus roter Soße und Mayonnaise serviert.
In diesem Rezept verrate ich dir, wie die spanischen Tapas-Bars es schaffen, die Kartoffeln außen knusprig, doch innen so unwiderstehlich weich und „kartoffelig“ zuzubereiten. Die Patatas Bravas werden nämlich mit einer Methode zubereitet, die sich „confitar“ nennt. Dabei werden Lebensmittel, in diesem Fall unsere Kartoffeln, in Öl bei geringer Temperatur „geköchelt“. Erst im zweiten Schritt geschieht das eigentliche Frittieren in heißem Öl.
Wenn dir das zu viel Fett ist, kannst du die Kartoffeln aber auch im Backofen backen. Das Ergebnis wird auch lecker schmecken, vor allem mit der Soße, doch für richtig authentische Patatas Bravas darfst du mit Olivenöl nicht zimperlich umgehen. Sonnenblumenöl kannst du aber auch verwenden, das schont den Geldbeutel ein wenig. Übrigens kannst du das verwendete Öl filtern und wiederverwenden!
Die zweite wichtige Komponente ist die Soße. In Spanien gibt es ein Sprichwort: „Cada maestrillo tiene su librillo“, das heißt übersetzt etwa „Jeder Meister hat sein eigenes Büchlein“. Das trifft auf die Soße perfekt zu. Jede Tapas-Bar, jede Familie, jedes Kochbuch scheint ein eigenes Rezept für die Soße zu haben. Richtig authentisch ist sie aber, wenn sie ohne Tomaten zubereitet wird. Du wirst sehen, mit unserem Rezept machst du richtig gute, leckere Patatas Bravas!
Mehr spanischen Genuss gefällig? Dann probiere spanische Kroketten oder die Vorspeise Zorongollo aus gebackener Paprika. Oder bereite dir in nur 15 Minuten einen herrlichen Salmorejo zu!
Patatas Bravas
Zutaten
- 1 kg Kartoffeln festkochend
- 500 ml Olivenöl
Für die Soße:
- 40 ml Olivenöl
- 40 g Paprikapulver rosenscharf
- 1 TL Mehl
- 200 ml Gemüsebrühe
- 3 Prisen Salz
Zubereitung
- Schäle und wasche die Kartoffeln. Trockne sie gründlich ab. Schneide sie in grobe, mundgerechte Würfel.
- Gib Olivenöl in einen Topf und gib die Kartoffeln hinein, solange das Öl noch kalt ist. Stelle den Herd auf mittlere Stufe und erhitze so das Öl langsam. Reduziere die Hitze auf niedrige Stufe und koche so die Kartoffeln 15 Minuten langsam gar.
- Hole die Kartoffeln mit einer Schaumkelle heraus, sobald sie gar sind, und lass sie abkühlen.
- Bereite in der Zwischenzeit die Soße zu. Erhitze Olivenöl in einer Pfanne auf mittlerer Stufe und gib das Paprikapulver hinzu. Vermenge alles gut und gib nach wenigen Minuten das Mehl hinzu. Verrühre es gründlich und füge anschließend die Hälfte der Brühe hinzu. Lass alles etwa 5 Minuten köcheln. Gib das Salz hinzu.
- Füge den Rest der Brühe hinzu und stelle den Herd auf die hohe Stufe. Lass die Soße weitere 10 Minuten köcheln. Wenn dir die Soße noch zu flüssig ist, kannst du noch ein wenig Mehl hinzufügen. Nimm sie vom Herd, sobald sie die gewünschte Konsistenz hat.
- Gib eine großzügige Portion des zuvor verwendeten Olivenöls aus dem Topf in eine tiefe Pfanne und erhitze es stark. Gib vorsichtig die Kartoffeln hinein und frittiere sie goldbraun. Lass sie anschließend auf einem Teller mit Küchenpapier abtropfen.
- Serviere die Kartoffeln auf einem Teller und übergieße sie großzügig mit der Soße.