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Carmens Brotkuchen mit Karamell: das Beste, was übriggebliebenem Brot passieren kann

Die besten Rezepte werden unauffällig und von Generation zu Generation weitergegeben. Carmens Brotkuchen ist so ein leckerer Geheimtipp.

Carmens Brotkuchen mit Karamell.
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Schlichte Hausmannskost, die einfach schmeckt und seit Generationen alle am Tisch satt macht, die kennt jedes Land, jede Kultur. Meist werden die Rezepte mündlich und innerhalb der Familie weitergegeben, sie sind selten Bestandteil schicker Kochbücher. Carmens Brotkuchen ist so ein Gericht. Mit wenigen Zutaten zaubert Carmen, die charismatische Haushaltshilfe meiner Oma, aus übriggebliebenem Brot einen saftigen Kuchen mit Karamellüberzug. Sie gab mir das Rezept, als ich gerade das letzte Stück verputzt hatte.

Carmens Brotkuchen: saftige Nascherei

Die Küche meiner Oma ist gemütlich. In Madrids lautem Zentrum voller Hochhäuser ist sie mein geheimes Kleinod. An der Wand hängen unzählige antike Teller, auf dem Gasherd köchelt pfeifend das Wasser für den Kaffee. Mittendrin meine Oma, die ihren berühmten Reis zubereitet. Was vielleicht nicht ins Bild passt: Meine Oma kocht nicht gern. Ihre missglückten Küchenexperimente sind der Stoff für viele Anekdoten. Nur den Reis, den bereitet sie gern zu, deshalb gelingt er ihr so gut.

Und hier kommt Carmen und ihr Brotkuchen ins Spiel. Um meiner Oma das Leben zu erleichtern, tobt sie sich in der Küche aus und bereitet mit guter Laune, Lachen und Lautstärke Frühstück, Mittag- und Abendessen für sie zu. Carmen war im Laufe vieler Jahre bereits in mehreren Haushalten angestellt und hat dort ihre Kochkünste zum Besten gegeben. Bei meinem letzten Besuch fand ich im Kühlschrank schließlich Carmens Brotkuchen. Bereits zur Hälfte verspeist von meiner Oma, die angeblich keine süßen Backwerke mag.

Der erste Bissen von Carmens Brotkuchen war eine Überraschung. Saftig, mit milder Süße und einer knackigen Karamellschicht. Unaufgeregt lecker. In einem gut geführten Haushalt wird nichts verschwendet, meint Carmen. Ihr Brotkuchen besteht nämlich aus trockenem, übriggebliebenem Brot. Das Rezept gehört zum Standardrepertoire einer jeden Hausfrau – Carmens Worte, nicht meine. Es verbindet Generationen, also notierte ich kurzerhand das Rezept. Und nun hast du es – gern geschehen.

Auch die Küche deutscher Omas hat leckere und kreative Ideen für die Verwendung von übriggebliebenem Brot zu bieten. Ein saftiger Scheiterhaufen mit Äpfeln oder eine herzhafte Brotsuppe zum Beispiel. Und in Italien wird aus trockenem Brot ein knusprig-frischer Salat namens Panzanella.

Carmens Brotkuchen mit Karamell.

Carmens Brotkuchen

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Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 25 Minuten
Portionen 10 Stücke

Zutaten
  

  • 200 ml Wasser
  • 2 Zimtstangen
  • 15 Nelken
  • 1 TL Anissamen
  • 200 g Zucker
  • 450 g Brot trocken
  • 800 ml Milch
  • 4 Eier
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 1 Prise Salz
  • 50 g Butter weich

Zubereitung
 

  • Koche Wasser mit Zimt, Nelken und Anissamen auf. Danach abseihen und abkühlen lassen.
  • Schmelze den Zucker in einer Pfanne, bis er karamellisiert. Verteile ihn gleichmäßig in einer Backform.
  • Heize den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor. Stelle einen hitzebeständigen Behälter mit Wasser auf den Ofenboden. Der Wasserdampf sorgt beim Backen für eine saftige Textur.
  • Weiche das Brot in dem Gewürzwasser und der Milch ein. Püriere es, sobald es weich geworden ist. Füge Eier, Vanille, Salz und Butter hinzu und vermische alles gut.
  • Gieße die Mischung in die vorbereitete Form und backe Carmens Brotkuchen für etwa 1 Stunde.