Seit ein paar Jahren habe ich meine Liebe zu Wanderurlauben entdeckt. Hat es mich als Kind und Teenager noch genervt, wenn meine Eltern uns statt ans Meer mit in die Berge nahmen, reise ich heute freiwillig hin. Und zwar nicht nur wegen der atemberaubenden Natur, sondern natürlich auch wegen des tollen Essens. Mein Highlight bei jeder Tagestour: Die mittägliche Einkehr in eine Almhütte, um mir ein Stück Apfelstrudel zu gönnen.
Apfelstrudel selber backen: schmeckt wie im Urlaub
Was mich am Wandern so fasziniert: Der Kopf ist vollkommen befreit von Alltagssorgen, das Gedankenkarussell steht einfach mal still. Stattdessen belohnt einen die Natur mit atemberaubenden Ausblicken, die man nach steilen Anstiegen genießen kann. Meine Wanderungen haben immer ein Zwischenziel: eine gemütliche Hütte, die den Mittagshunger stillt. Auf der Karte stehen Klassiker wie Spinat- und Käseknödel, Kasnudeln und Co.
Und zum Nachtisch? Da warten Leckereien wie Kaiserschmarrn oder eben ein Stück Apfelstrudel darauf, bestellt und verputzt zu werden. Aber leider kann ich nicht 365 Tage im Jahr Urlaub in den Bergen machen. Die Lösung: den süß gefüllten Strudel einfach selber machen. Das erfordert zwar etwas Übung und Geschick, aber hat man den Bogen einmal raus, möchte man am liebsten gleich den zweiten Strudel backen.
Ich liebe Apfelstrudel, der nicht nur mit dem süß-säuerlichen Obst, sondern auch mit Mandeln und Rosinen gefüllt ist. Aber ich weiß, dass nicht jeder Fan der getrockneten Trauben ist. Wenn du dazu gehörst, dann streiche sie einfach von deiner Zutatenliste. Das Gebäck schmeckt trotzdem noch fantastisch.
Möchtest du dir das authentische Österreich in deine eigenen vier Wände holen, greife auf zahlreiche andere traditionelle Klassiker der dortigen Küche zurück. Du könntest doch mal einen ganzen Abend im Zeichen unseres Nachbarlandes ausrichten! Serviere Spinatknödel mit Bergkäse und österreichische Schinkenfleckerl. Als Dessert wird nicht nur selbst gemachter Apfelstrudel aufgetischt, sondern auch Zwetschgenknödel mit Vanille-Schmand und Linzer Torte. So ein Urlaub zu Hause ist doch was Feines!
Apfelstrudel
Zutaten
Für den Teig:
- 80 ml Wasser lauwarm
- 1 EL Öl geschmacksneutral
- 1/2 TL Apfelessig oder Zitronensaft
- 1 Prise Salz
- 145 g Mehl
Für die Füllung:
- 1 kg Äpfel
- etwas Zitronensaft
- 60 g Rosinen
- 70 g brauner Zucker
- 1/2 TL Zimt
- 2 EL Apfelsaft
- 60 g Mandeln
- etwas Butter zum Bestreichen
Zubereitung
- Mische das Wasser mit dem Öl, dem Essig und dem Salz. Rühre die Hälfte vom Mehl mit einem Holzlöffel ein.
- Gib das restliche Mehl dazu und arbeite es mit dem Holzlöffel ein. Knete den Teig anschließend mit den Händen 5-10 Minuten. Er sollte feucht sein, aber nicht kleben.
- Forme den Teig zu einer Kugel, streiche ihn mit etwas Öl ein und lass ihn in einer zugedeckten Schüssel 1 Stunde ruhen.
- Schäle derweil die Äpfel, schneide das Kerngehäuse heraus und das Fruchtfleisch in Stücke. Beträufele diese mit ein wenig Zitronensaft, damit sie nicht braun anlaufen.
- Rühre die Rosinen, den Zucker, den Zimt und den Apfelsaft unter.
- Rolle den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus, bis er einen Durchmesser von ca. 30 cm hat. Hebe in anschließend an einem Rand mit den Händen an und wandere mit den Händen einmal am Rand herum, sodass sich der Teig ausdehnt (ähnlich wie man bei einem Pizzateig vorgeht).
- Lege den Teig vorsichtig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ab und verteile etwas Apfelmasse auf einer Längsseite.
- Schlage die kurzen Enden über die Masse und rolle den Teig dann vorsichtig einmal über die Apfelmasse.
- Verteile nun eine weitere Reihe Apfelmasse auf dem Teig, schlage ihn erneut ein und rolle ihn auf.
- Verfahre so, bis die Apfelmasse aufgebraucht und der Teig komplett aufgerollt ist.
- Setze den Strudel vorsichtig auf ein Blech mit Backpapier, bestreiche ihn mit etwas flüssiger Butter und backe ihn bei 190 °C Ober-/Unterhitze für 30-40 Minuten im Ofen.