Apfelkraut ist ein altes, traditionelles Lebensmittel, das vor allem im Westen Deutschlands, den Niederlanden und Belgien als leckerer Brotaufstrich eine große Fangemeinde hat – und das schon seit Jahrhunderten. Ursprünglich war die Herstellung von Apfelkraut eine clevere Möglichkeit, überschüssige Äpfel zu verwerten und für den Winter haltbar zu machen. Mach mit uns eine kleine Zeitreise in deiner Küche und koche mit uns diese traditionelle Köstlichkeit nach!
Apfelkraut: wenig Zutaten und etwas Geduld
Um Apfelkraut zuzubereiten, brauchst du nur eine Handvoll Zutaten und ein wenig Geduld. Die süße Nascherei hat eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Damals war Zucker teuer und nicht immer verfügbar, weshalb du traditionell keinen Zucker für die Herstellung von Apfelkraut benötigst. Wähle am besten eine Mischung aus säuerlichen und süßen Apfelsorten, das bringt den besten Geschmack. Die Äpfel musst du nicht schälen, lediglich entkernen und in Viertel schneiden. Praktischerweise enthalten die Schalen viel Pektin, was das Apfelkraut auf natürliche Weise dickflüssig macht.
Gib die Apfelstücke zusammen mit ein wenig Wasser in einen großen Topf und lass sie etwa 30 Minuten lang köcheln, bis sie weich sind. Gieße anschließend die gekochten Früchte durch ein feines Sieb oder Passiertuch, um den Saft in einer großen Schüssel aufzufangen. Gib ihn zurück in den Topf, dazu eine Zimtstange und einen Spritzer Zitronensaft. Bei niedriger Hitze lässt du den Saft nun für eine bis eineinhalb Stunden langsam einkochen. In der Zeit karamellisiert der natürliche Zuckergehalt, was dem Apfelkraut diese dunkle Farbe und den wunderbaren Geschmack verleiht. Sobald der Sirup die richtige Konsistenz erreicht hat, entfernst du die Zimtstange und füllst das Apfelkraut in sterile Gläser ab. Fertig!
Dein Apfelkraut eignet sich nicht nur als leckerer Brotaufstrich, sondern auch als Grundlage für eine Soße zum Sauerbraten oder als selbstgemachtes, originelles Geschenk. Aufgrund des hohen natürlichen Zuckergehalts in den Äpfeln ist das Apfelkraut zudem recht lange haltbar. In sterilisierten und fest verschlossenen Gläsern hält es sich etwa 6 bis 12 Monate, wenn du es an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrst. Lagere es nach dem Öffnen im Kühlschrank und verbrauche es innerhalb von 2 bis 4 Wochen.
Ebenfalls sehr lecker: diese Apfel-Salzkaramell-Marmelade! Oder wie wäre es mit einer herzhaften Kombination? Eine Apfel-Zwiebel-Marmelade passt wunderbar zu deftigen Speisen. Und wer es gern scharf mag, probiert die Apfelmarmelade mit Senf.
Apfelkraut
Kochutensilien
- 4 Einmachgläser à 250 ml
Zutaten
- 2 kg Äpfel
- 1 Zimtstange
- 1 Zitrone
Zubereitung
- Wasche die Äpfel gründlich, entkerne sie, und schneide sie in Viertel. Du kannst die Schale dranlassen, da sie Geschmack und Pektin enthält.
- Gib die Apfelstücke zusammen mit 300 ml Wasser in einen großen Topf.
- Koche die Äpfel auf mittlerer Hitze, bis sie weich und matschig sind (ca. 30 Minuten).
- Lege ein feines Sieb oder ein Passiertuch über eine große Schüssel und gieße die gekochten Äpfel durch das Sieb. Lass die Flüssigkeit vollständig abtropfen, drücke die Äpfel leicht aus, um den restlichen Saft zu gewinnen.
- Gib den aufgefangenen Apfelsaft zurück in den Topf. Füge die Zimtstange und den Saft der ausgepressten Zitrone hinzu.
- Koche den Apfelsaft bei niedriger Hitze langsam ein, bis er eine dickflüssige, sirupartige Konsistenz erreicht hat. Dies dauert etwa 1-1,5 Stunden. Rühre gelegentlich um, damit nichts anbrennt.
- Entferne die Zimtstange, sobald das Apfelkraut dickflüssig ist.
- Fülle das heiße Apfelkraut in sterile Gläser und verschließe sie sofort.