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So schmeckt selbstgemachter Schlehen-Gin

Kennst du Schlehen? Das ist eine heimische Frucht, die sich besonders gut zum Einlegen eignen. Zum Beispiel als Schlehen-Gin. Nachmachen!

Eine Flasche und ein Glas Schlehen-Gin. Drum herum sind Schlehen-Äste drappiert.
© stock.adobe.com/Oksana Schmidt

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Jetzt im Herbst ist vieles heimisches Obst reif. Äpfel, Birnen und Quitten sind darunter die Klassiker, aber kennst du auch Schlehen? Das sind kleine runde Früchte, die an sehr stachligen Bäumen wachsen. Aus diesen bereiten wir zu dieser Jahreszeit Schlehen-Gin zu, einen süßen Likör. Wie das geht, erfährst du hier!

Schlehen-Gin: perfektes Geschenk aus der Küche

Am Wochenende war ich mit meiner Familie in Mecklenburg-Vorpommern. Neben Plänen für Spaziergänge brachte meine Oma eine besondere Idee mit: Sie wollte Schlehen sammeln. Sogleich schnappte sie sich eine Schale und ging, mit mir im Schlepptau, zu einigen Sträuchern am Feldrand, um die hübschen Früchte zu ernten. Um einen Schlehen-Gin anzusetzen, sagte sie. Ich folgte nur zu gerne, denn nicht nur liebe ich es, mein Essen selbst zu ernten, ich habe auch ein besonderes Faible für alte Obstsorten.

Schlehen sind eine dieser Obstsorten. Sie sind auch unter dem Namen „Schwarzdorn“ bekannt und ein echtes Urgestein der mitteleuropäischen Flora. Wirklich kultiviert werden sie jedoch selten, denn die lilafarbenen Früchte haben einen Nachteil: Sie schmecken erst, wenn sie Frost bekommen haben. Ansonsten sind sie stark adstringierend, führen also zu einem pelzigen Gefühl im Mund. Dafür sind die heimischen Früchte wahre Vitamin-Kracher, sollten daher besonders im Winter eigentlich häufiger auf dem Speiseplan stehen. Gut, dieser Schlehen-Gin hat nicht unbedingt den Vorteil, gesund zu sein, aber lecker ist er allemal.

Schlehen-Gin ist einfach zubereitet: Lege die Früchte vor dem Gebrauch ins Gefrierfach und lass sie einmal durchfrieren. Dadurch werden die Gerbstoffe zerstört und die Früchte schmecken süß. Dann verarbeitest du sie direkt gefroren weiter. In diesem Fall heißt das: Du mischst sie mit Gin und Zucker und lässt das Ganze gut zwei bis drei Monate stehen. Dabei schwenkst du alles immer wieder durch. Nach der Zeit seihst du den Gin ab, filterst ihn durch ein Tuch und kannst ihn selbst genießen oder verschenken. Er macht sich besonders gut als kulinarische Überraschung zu Weihnachten.

Nicht nur aus Schlehen kannst du leckeren Likör machen. Probiere auch mal unseren Pflaumen-Gin oder setze einen Bratapfel-Likör an. Auch der Klassiker Eierlikör ist in seiner Zubereitung nicht aufwendig.

Eine Flasche und ein Glas Schlehen-Gin. Drum herum sind Schlehen-Äste drappiert.

Schlehen-Gin

Nele
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Zubereitungszeit 10 Minuten
Gefrier- und Ziehzeit 60 Tage 12 Stunden
Gesamtzeit 60 Tage 12 Stunden 10 Minuten
Portionen 4 Flaschen

Kochutensilien

  • 4 Flaschen à 250 ml

Zutaten
  

  • 1 kg Schlehen
  • 1 l Gin
  • 500 g weißer Zucker

Zubereitung
 

  • Friere die Schlehen für etwa 12 Stunden ein, sodass sie komplett gefroren sind.
  • Fülle sie noch gefroren in ein sterilisiertes Glas. Gieße den Gin bei Raumtemperatur darauf. So reißt die Schale der Schlehen ein und das Fruchtfleisch kann den Gin besser aromatisieren.
  • Gib den Zucker hinzu und schwenke das Glas gut durch.
  • Stelle es für 2 Monate an einen kühlen, dunklen Ort und schwenke es alle paar Tage gut durch.
  • Filtere den Gin nach Ablauf der Zeit und fülle ihn in kleinere Flaschen.