Ab Oktober heißt es wieder: „Orange is the new Black“. Damit ist aber keine neue Staffel der gleichnamigen TV-Serie gemeint, sondern das wohl bekannteste Herbstgemüse überhaupt: der Kürbis. Der hat im Herbst Hochkonjunktur – und das nicht nur als schaurige Halloween-Deko, sondern auch in zahlreichen Rezepten, die jetzt wieder zubereitet werden. Wie vielseitig der Kürbis in der Küche ist und was das orange Gemüse noch so alles kann, verraten wir in unserer Warenkunde Kürbis.
Warenkunde Kürbis: ein langer Weg von Südamerika nach Europa
Seinen Ursprung hat der Kürbis in Südamerika, wo er als Grundnahrungsmittel der indigenen Bevölkerung diente. Nach Europa kam er angeblich durch Christoph Kolumbus, der ihn von seiner Fahrt nach Amerika mitgebracht haben soll. Bekannt ist der Kürbis in Europa bereits seit dem 16. Jahrhundert. Allerdings fand er zunächst hauptsächlich als Futter für Tiere und zur Herstellung von Öl Verwendung. Auch wurde er zur Haltbarmachung gern süßsauer eingelegt.
Einen Hype konnte die Frucht damit aber nicht auslösen. Einen Boom erlebt der Kürbis erst seit ein paar Jahren, was sich auch auf die Sortenvielfalt im Supermarkt auswirkt, wobei der Hokkaido in Sachen Beliebtheit aber ganz oben auf der Rangliste zu finden ist. Benannt ist diese Sorte nach der japanischen Insel Hokkaido, von wo der Kürbis auch stammt. Was diesen Kürbis so beliebt macht, ist sein süß-nussiges Aroma und seine dünne Schale. Die wird beim Kochen weich und kann so mitgegessen werden. Das bedeutet, der Hokkaido muss bei der Zubereitung nicht geschält werden.
Botanisch gesehen zählt der Kürbis zu den Beeren. Außerdem ist er Obst und Gemüse gleichzeitig. Das ist kein Scherz. Kürbisse zählen zu den sogenannten Fruchtgemüsen. Er entwickelt sich aus bestäubten Blüten und ist botanisch so eine Obstsorte. Da die Kürbispflanze aber nur einjährig ist, gehört sie laut Lebensmitteldefinition ebenso zum Gemüse.
Kürbis: mehr als nur Hokkaido und Butternut
Hokkaido und Butternut gehören bei uns wohl zu den bekanntesten Kürbissorten. Dabei gibt es weltweit mehr als 850 verschiedene Kürbissorten. Etwa 200 davon sind essbar, der Rest sind ungenießbare Zierkürbisse. Neben den beiden genannten, gibt es aber noch viele weitere Kürbisse, die genießbar sind. Beliebt sind unter anderem auch Sorten wie der Spaghettikürbis, der für seinen nussigen Geschmack bekannt ist und der optisch einer Melone ähnelt. Der Muskat-Kürbis schmeckt, wie der Name es schon verrät, leicht nach Muskatnuss und besitzt einen besonders hohen Anteil an Fruchtfleisch und nur wenige Kerne. Der Sweet Dumpling ist eher ein kleiner Kürbis mit süßlichem Geschmack, der leicht an Maronen erinnert. Er eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Desserts.
Weitere beliebte Sorten sind beispielsweise die Bischofsmütze, der Gorgonzola-Kürbis, der in der Küche gern gefüllt und dann gebacken wird, sowie der flache Patisson, der sich ebenfalls exzellent zum Backen und Füllen eignet.
Wie gesund sind Kürbisse?
Aus der Küche ist der Kürbis nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, denn er punktet in Sachen Zubereitung mit seiner Vielseitigkeit. Herzhafte Suppen, deftige Pfannengerichte, cremige Desserts, süße Kuchen und sogar Getränke sind für ihn kein Problem. Eine allgemeine Aussage über die gesundheitlichen Vorteile von Kürbis zu treffen, ist schwer, denn sie können von Sorte zu Sorte verschieden sein.
Da der Hokkaido aber zu den beliebtesten Kürbissen bei uns zählt, lohnt es sich, ihn einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. So stecken im Kürbis zum Beispiel die B-Vitamine eins, zwei und sechs, die für einen reibungslosen Stoffwechsel sorgen und die Nerven gesund halten. Auch für seinen hohen Anteil an Betacarotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird, ist der Hokkaido bekannt. Hinzu kommen Kalzium, Kalium, Vitamin E und Eisen.
Ein weiteres Plus: sein hoher Gehalt an Ballaststoffen, die lange satt machen. Das hat der Hokkaido übrigens mit alles Kürbissorten gemeinsam. Was seinen Kaloriengehalt betrifft, ist dieser Kürbis außerdem ein Leichtgewicht. Auf 100 Gramm kommen gerade einmal 63 kcal. In einer figurbewussten Ernährung darf der Hokkaido deshalb auf keinen Fall fehlen. Wer es noch ein bisschen schlanker mag, greift aber besser zum Muskat-Kürbis. Der schafft es auf gerade einmal 25 kcal bei 100 Gramm.
Vorsicht vor Zierkürbissen
Der größte Teil der Kürbisse sind Zierkürbisse. Die dürfen nicht gegessen werden, denn sie enthalten sogenannte Cucurbitacine. Das sind giftige Bitterstoffe, die auch in Gurken, Melonen oder Zucchini enthalten sein können und in der Natur vor Fressfeinden schützen. Der Genuss kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Wer Kürbisse im eigenen Garten anbauen möchte, sollte sich dafür auch das entsprechende Saatgut von einem Händler kaufen. Aus der Saat selbst gezogener Kürbisse können Früchte wachsen, die ebenfalls das giftige Cucurbitacin enthalten.
Kürbisse kaufen und lagern
Winterkürbisse haben den großen Vorteil, dass sie lange gelagert werden können. Bei kühlen Temperaturen von zehn bis 15 Grad können einige Sorten an trockenen und dunklen Orten bis zu acht Monate halten. Es sollten aber nur unversehrte, einwandfreie Kürbisse eingelagert werden. Auch ein Stielansatz von mindestens einem Zentimeter sollte noch vorhanden sein. Bleibt Kürbis beim Zubereiten eines Gerichtes übrig, hält der Rest im Kühlschrank maximal drei Tage.
Im Gegensatz zu den Winterkürbissen eigenen sich Sommerkürbisse nicht zur Lagerung. Dazu gehören zum Beispiel alle Zucchini-Sorten.
Möchtest du einen Kürbis kaufen, gibt es ein paar Dinge, auf die du achten solltest. Um zu erkennen, ob der Kürbis reif ist, gibt es den Klopftest. Klingt dieser hohl, ist er gut. Auch ein leichter Druck auf die Schale gibt Hinweise auf die Reife. Wenn diese nicht nachgibt, ist der Kürbis perfekt. Lässt sich die Schale hingegen eindrücken, lass lieber die Finger von dem Gemüse.