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Warenkunde Tomaten: Alles, was du über das Lieblingsgemüse der Deutschen wissen musst

In unserer Warenkunde Tomaten verraten wir, was die Tomate so beliebt macht, wie du sie zubereitest und beim Kauf beachten solltest.

Warenkunde Tomaten
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Saisonkalender September: erntefrisches Obst und Gemüse

Die Tomate ist das unumstrittene Lieblingsgemüse der Deutschen und bleibt es wohl auch erstmal. Seit Jahren schon steht die rote Frucht mit einem durchschnittlichen pro Kopf Verbrauch von rund 28 Kilogramm – ein großer Teil davon als Dosentomaten – unangefochten auf dem ersten Platz im Gemüseranking. Kein Wunder, denn Tomaten schmecken fruchtig, sind saftig und können zudem unglaublich vielfältig zubereitet werden. Ach ja, und gesund sind sie außerdem. In unserer Warenkunde Tomaten verraten wir mehr über das faszinierende Gemüse.

Warenkunde Tomate: von den Anden nach Europa

Als Christoph Kolumbus 1498 zu seiner zweiten Reise nach Amerika aufbrach, konnte er wohl nicht ahnen, was die paar Tomatenpflanzen, die er mit nach Europa brachte, einige Jahrhunderte später auslösen werden. Leicht hatte es die Pflanze, die aus Mittelamerika stammt, zunächst nicht. Zuerst hielt man sie als Zierpflanze. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zur Tollkirsche galt sie außerdem lange Zeit als giftig.

Nachdem tatsächlich vermehrt Menschen nach dem Genuss von Tomaten starben, behielt die Tomate ihren Ruf als giftiges Nahrungsmittel. Dieses Missverständnis konnte erst viel später aufgeklärt werden. Hinter den mysteriösen Todesfällen, die sich vor allem in Adelskreisen häuften, steckte nichts anderes als die Verkettung unglücklicher Zufälle. Das bevorzugte Geschirr der höheren Gesellschaft bestand einfach aus bleihaltigem Hartzinn. In Verbindung mit der Säure der Tomaten entstand durch eine chemische Reaktion ein giftiger Blei-Cocktail, der mit dem Tod endete. Menschen aus ärmeren Schichten aßen von Tellern aus Holz oder Ton und vertrugen die Tomate wunderbar. Was der Tomate schließlich zum Erfolg verhalf, waren die Erfindungen von Pizza und Ketchup.

Unendliche Sortenvielfalt: von Andenhorn bis Zitronella

Von rund über oval bis hin zu birnenförmig, von rot über dunkel-violett bis zu grün-gestreift, als Busch- oder Strauchtomate – die Sortenvielfalt bei den Tomaten ist riesig. Wie viele es genau gibt, lässt sich nur schwer sagen. Schätzungen gehen aber von mehr als 35.000 verschiedenen Tomatensorten weltweit aus und jährlich kommen neue Züchtungen dazu.

Vor allem alte Sorten finden immer mehr Anhänger und erleben seit ein paar Jahren ein Comeback. Diese Sorten bieten viele Vorteile: So sind sie nicht nur vielfältiger im Geschmack und haben samenfestes Saatgut, aus denen wieder neue Pflanzen gezogen werden können, sie sind auch widerstandsfähiger gegen typische Tomatenkrankheiten wie Mehltau oder Braunfäule. Zu den bekanntesten alten Tomatensorten gehören die „Berner Rose“, die „Moneymaker“, „Marmande“ oder die „Ochsenherz-Tomate“, um nur einige Sorten zu nennen.

So gesund sind Tomaten

Im September erreicht die Tomate ihren Erntehöhepunkt. Nach sonnenreichen Wochen schmecken sie jetzt besonders aromatisch und intensiv. Außerdem hatte sie über den Sommer ausreichend Zeit, ihre gesunden Inhaltsstoffe voll auszubilden. In dem Punkt ist die Tomate nämlich ein echtes Schwergewicht. Egal, ob nur wenige Gramm schwere Snacktomate oder ein Kilogramm mächtige Fleischtomate, in der Frucht stecken jede Menge Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Und alle von ihnen haben unterschiedliche positive Eigenschaften für die Gesundheit. Mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt können 100 Gramm ein Viertel des Tagesbedarfs decken.

Unsere Warenkunde Tomate zeigt die Vielseitigkeit der Tomate als Lebensmittel.

Neben Vitamin C besitzen Tomaten noch weitere gesunde Inhaltsstoffe. Das sind:

  • Vitamin A, B und E
  • Folsäure
  • Kalium
  • Zink
  • den sekundären Pflanzenstoff Lykopin

Außerdem besteht die Tomate zu 90 Prozent aus Wasser und gilt als kalorienarmes Lebensmittel. Ein besonders toller Effekt von Tomaten: Das enthaltene Lykopin neutralisiert freie Radikale und schützt die Haut vor UV-Strahlen. Gleichzeitig deuten Studien darauf hin, dass der sekundäre Pflanzenstoff, der auch für die rote Farbe der Tomaten verantwortlich ist, das Risiko für Brust- und Prostatakrebs senken kann. Auch schädliche Ablagerungen soll der Verzehr von Tomaten vorbeugen, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern kann.

Warenkunde Tomaten: Tipps zu Kauf und Zubereitung

In der Küche sind Tomaten wahre Allroundtalente. Man kann sie sowohl roh zum Beispiel in Salaten essen oder sie in Aufläufen, Suppen, Soßen oder Dips verarbeiten. Selbst getrocknet oder konserviert in Dosen behält sie ihr einzigartiges Aroma. Was wäre die Pizza schließlich ohne ihre berühmte Tomatensoße? Bei der Zubereitung selbst sind Tomaten recht genügsam. Eine Prise Zucker kann das Aroma intensivieren. Kräuter wie Basilikum oder Oregano unterstützen den Geschmack ebenfalls.

Tomaten gibt es im Supermarkt zwar ganzjährig zu kaufen, Saison haben sie jedoch von Juli bis September. Dann schmecken sie auch besonders gut. Gute Tomaten sollte man möglichst am Strauch kaufen. Hier muss das Grün fest und nicht welk oder trocken sein. Die Früchte selbst sollten nicht zu weich sein und bei einem Drucktest nicht nachgeben. Reibe als Test einfach zwei Tomaten aneinander. Wenn sie quietschen und dabei aromatisch nach Tomate duften, sind sie besonders frisch.

Aber Achtung: Von sehr hellroten Supermarkt-Tomaten lässt du besser die Finger. Diese Exemplare sind oft auch hart und somit unreif. Viele Sorten sind extra auf eine lange Haltbarkeit hin gezüchtet, was auf Kosten des Geschmacks und der gesunden Inhaltsstoffe geht. Hast du die Möglichkeit, dann baue Tomaten im eigenen Garten an oder kaufe das Gemüse frisch und regional auf dem Wochenmarkt.